Was Medizin alles kann: Unter diesem Motto wurden beim 8. Kepler Science Day innovative Forschungsprojekte vorgestellt.
Die Projekte stammen aus den Bereichen Medizintechnik, Künstliche Intelligenz in der Medizin und Grundlagenforschung. Weiters wurden besonders interessante klinische Studien vorgestellt und lebhaft diskutiert.
Der Kepler Science Day ist eine öffentliche Diskussionsplattform, die inspirieren und Lust auf Forschung machen soll. Es geht dabei um ein gegenseitiges Kennenlernen und um den Aufbau wissenschaftlicher Netzwerke.
Die Veranstaltung ist bewusst organisations- und hochschulübergreifend, um das Forschungspotenzial am Standort Oberösterreich maximal auszuschöpfen: Die Medizinische Fakultät der Johannes Kepler Universität Linz (JKU), das Kepler Universitätsklinikum (KUK), die FH Oberösterreich (FH OÖ), die FH Gesundheitsberufe OÖ (FHG OÖ), die Upper Austrian Research (UAR) und der Medizintechnik-Cluster (MTC) der oö. Standortagentur Business Upper Austria haben am 16. Mai 2024 die bereits achte Auflage des Kepler Science Day veranstaltet.
Rund 120 Gäste informierten sich über den neusten Stand der Medizin-Forschung. In 19 Vorträgen sowie bei 40 Poster-Vorstellungen wurden neue Erkenntnisse in KI und Medizintechnik ebenso gezeigt wie in den Bereichen Klinische Versorgungs- und Altersforschung. Der Interdisziplinarität kam dabei eine echte Schlüsselrolle zu. Besonders gefördert werden am Kepler Science Day Projekte mit einem hohen interdisziplinären Forschungsansatz.
Im Rahmen dieser wissenschaftlichen Fachtagung wurden besondere Forschungsleistungen und Ideen zu folgenden Forschungsschwerpunkten prämiert:
- Kategorie 1: Medizintechnik und KI in der Medizin:
Computer-aided claudin-18.2 assessment in gastric cancer, Mag.a Sabina Köfler, MSc - Kategorie 2: Grundlagen- und translationale Forschung in der Medizin: Upcycling of Medical Waste to treat Osteoarthritis, Sophie Carolin Döttl
- Kategorie 3: Klinische Versorgungs- und Altersforschung:
Prediction of survival after neoadjuvant therapy in locally advanced rectal cancer, OÄ Dr.in Gudrun Piringer - Kategorie 4: Dissertationen: IFNAR-JAK-STAT Signaling Induces Melanoma Cell-Intrinsic PD-1 and its Blockade Disrupts Immune Checkpoint Inhibitor Efficacy, Dr.in Julia Holzgruber
Prämiert wurde zudem die beste Präsentation pro Kategorie mit je 2.000 Euro, das Projekt mit dem besten interdisziplinären Forschungsansatz mit 2.000,- Euro und das beste Poster mit 1.000 Euro. Der Gewinner des Publikumspreises in der Publikumsabstimmung erhielt zusätzlich 1.000 Euro.
Platzierungen der Vorträge:
Bester Interdisziplinärer Forschungsansatz: Dr. Philip Rauch
Vortrag: Individualisierte Wachstumsprognose bei hirneigenen Tumoren
Publikumspreis: Dr. Christian Thome
Vortrag: Exploring Axon-Carrying Dendrite Diversity in Mouse and Human Hippocampal Interneurons
Neben ausgewählten wissenschaftlichen Vorträgen wurden vor Ort innovative Projekte im Rahmen einer Poster-Session ausgestellt und präsentiert. Als beste*r Poster*in wurde Ass.Dr.in Maike Stegemann für ihre Arbeit Bispecific antibody activity against senescent lymphoma cells ausgezeichnet.
Reges Interesse am Kepler Science Day
„Wir feiern heuer 10 Jahre Medizinische Fakultät der JKU. Es freut mich besonders, dass sich der Kepler Science Day in so kurzer Zeit zu einem Fixpunkt für Nachwuchsforscher*innen etabliert hat“, sagt Elgin Drda, Vizerektorin für Medizin und Dekanin der Medizinischen Fakultät der JKU. „Ich bin zutiefst beeindruckt von der Qualität und der Innovationskraft der Vorträge und gratuliere allen Ausgezeichneten ganz herzlich.“
Auch LH-Stv.in und Gesundheitslandesrätin Christine Haberlander gratuliert: „Die Medizin wird immer komplexer und die Anforderungen immer größer, diese Herausforderung nimmt die Medizinische Fakultät in Linz in herausragender Form und Qualität seit zehn Jahren wahr. Der noch junge Kepler Science Day ist mittlerweile zu einem wirklichen Leuchtturmprojekt geworden, der die Innovationskraft und Kreativität der Nachwuchsforscherinnen und -forscher in den unterschiedlichsten Disziplinen zeigt. Darauf können wir in Oberösterreich sehr stolz sein.“
Univ.-Prof. Dr. Andreas Gruber, stv. Dekan für Forschung an der Medizinischen Fakultät der JKU, zog eine positive Bilanz:
„Am noch jungen medizinisch universitären Standort Linz ist es von besonderer Bedeutung, Wissenschaft und Forschung als integralen Bestandteil der akademischen Medizin und nicht als Fremdkörper zu begreifen. Der 8. Kepler Science Day brachte Vortragende aus den Bereichen der klinischen Medizin, der translationalen Forschung, der Grundlagenwissenschaften, der Medizintechnik und der Pflegewissenschaft zusammen und verdeutlichte dabei sowohl die zunehmende Wichtigkeit der Forschung am Standort Linz als auch das breite Ausmaß der bereits bestehenden interdisziplinären und interprofessionellen Kooperationen. Die Vorträge und Poster waren auf hohem wissenschaftlichem Niveau.