Dr.in Susanne Kimeswenger wurde von der Arbeitsgemeinschaft Dermatologische Forschung (ADF) der Translational Research Prize verliehen.
Kimeswenger arbeitet an der Universitätsklinik für Dermatologie und Venerologie. Die prämierte Arbeit beschäftigt sich mit der automatisierten Bilderkennung von Tumoren in Hautschnitten mittels künstlicher Intelligenz und neuronalen Netzwerken. Die ADF ist die führende Gesellschaft in der dermatologischen Forschung im deutschsprachigen Raum (Österreich, Schweiz, Deutschland).
Könnten Sie bitte kurz Ihr Projekt kurz umreißen?
Dr.in Susanne Kimeswenger: Weißer Hautkrebs ist eine häufige Tumorart des Menschen. Jeder einzelne Verdachtsfall, der operativ entfernt wird, wird von Patholog*innen begutachtet und diagnostiziert, was sehr viel Zeit in Anspruch nimmt. Für die Diagnose werden sehr dünne Schnitte von den Präparaten erstellt, die angefärbt werden und im Mikroskop analysiert werden können. In vielen Kliniken, so auch im Kepler Universitätsklinikum, werden diese gefärbten Schnitte zudem digitalisiert.
Im Rahmen unserer Forschungsarbeit haben wir ein Computerprogramm entwickelt, ein künstliches neuronales Netzwerk, das bei der Diagnose von weißem Hautkrebs anhand von diesen hochauflösenden Bildern helfen kann. Mithilfe von künstlicher Intelligenz kann es mit extrem hoher Genauigkeit voraussagen, ob in einem pathologischen Präparat ein Tumor vorhanden ist oder nicht. Darüber hinaus zeigt das Programm an, welche Regionen auf dem Schnitt wichtig für die Voraussage des neuronalen Netzwerks ist und wie diese aussehen. So kann es Patholog*innen auf den ersten Blick helfen, eine Diagnose zu stellen, und Präparate mit hoher Malignitätswahrscheinlichkeit hervorheben. Wir konnten zudem zeigen, dass ein neuronales Netzwerk teilweise neue histologische Strukturen heranzieht, um einen Schnitt zu klassifizieren.
Wie wirkt sich Ihre Arbeit für die Patient*innen aus?
Dr.in Susanne Kimeswenger: Unser Programm wird langfristig auf der einen Seite Patholog*innen Arbeit abnehmen und auf der anderen Seite helfen, Fehler zu verhindern, und Diagnosen zu beschleunigen und zu verbessern.
Was bedeutet diese Auszeichnung für Sie?
Dr.in Susanne Kimeswenger: Ich freue mich sehr, dass ich den Translational Research Award der ADF erhalten habe. Es bestätigt mich im Forschungsschwerpunkt unserer Arbeitsgruppe. Die Nutzung von Methoden der künstlichen Intelligenz in der Medizin ist meiner Meinung nach eine der wichtigen Entwicklungen der heutigen Zeit.