Der Universitätsrat der Johannes Kepler Universität hat Univ.-Prof.in DDr.in Andrea Olschewski (50) heute einstimmig zur Vizerektorin für Medizin gewählt. Ihre Vorgängerin Univ.-Prof.in Dr.in Petra Apfalter konzentriert sich auf eigenen Wunsch künftig ganz auf die Lehre und steht der JKU weiter als Studiendekanin zur Verfügung. Das erweiterte Führungsteam komplettiert Univ.-Prof. Dr. Jens Meier, Leiter der Klinik für Anästhesiologie und Intensivmedizin am Kepler Universitätsklinikum, als Forschungsdekan.
„Die Weiterentwicklung der Medizinischen Fakultät erfordert umfassende Anstrengungen, die Vergrößerung der Führungsetage nach der Phase des Aufbaus ist daher ein logischer Schritt“, betont der Vorsitzende des Universitätsrates, Generaldirektor Heinrich Schaller Der erfolgreiche Kurs, auf dem man seit der Gründung steuere, könne damit nachhaltig fortgesetzt werden. Schaller verweist auf den Umfang des Kepler Klinikums: „Annähernd gleich groß wie das AKH Wien, liegt die Ausbildungskapazität bei derzeit 60 und im Vollausbau bei 300 jährlich neu hinzukommenden StudienanfängerInnen.“
Unmittelbares Miteinander und starke Praxisnähe
Mit Andrea Olschewski habe man eine international anerkannte Expertin mit Managerqualitäten an Bord geholt, erklärt JKU-Rektor Meinhard Lukas. Petra Apfalter sorge für die nötige Kontinuität, auch Jens Meier sei mit den Verhältnissen in Linz bestens vertraut. Lukas unterstreicht in diesem Zusammenhang die bundesweiten Alleinstellungsmerkmale der Linzer Fakultät: „Das unmittelbare Miteinander von Lehrenden und Studierenden wird genauso geschätzt wie die starke Praxisnähe: Wir verfügen beispielsweise über einen Pool an Allgemeinmedizinern, der sowohl in Umfang als auch Qualität in Österreich einzigartig ist.“
Die gebürtige Ungarin Andrea Olschewski war bis zuletzt Vorständin des Instituts für Physiologie an der Medizinischen Universität Graz und Direktorin des Ludwig Boltzmann Instituts für Lungengefäßforschung. Die Spezialistin für Anästhesiologie, Lungenzirkulation und Schmerzforschung ist stellvertretende Vorsitzende des Wissenschaftlichen Beirats der Von Behring-Röntgen-Stiftung und Mitglied zahlreicher weiterer medizinischer Institutionen im In- und Ausland. Ihre berufliche Laufbahn und Forschungsaufenthalte führten Olschewski u.a. nach Deutschland und in die USA. Für ihre wissenschaftliche Tätigkeit wurde sie mehrfach ausgezeichnet – beispielsweise mit dem Preis der Fresenius-Stiftung, verliehen von der Deutschen Gesellschaft für Anaesthesiologie und Intensivmedizin, und dem Forschungspreis der Österreichischen Gesellschaft für Pneumologie.
Jens Meier leitet die Klinik für Anästhesiologie und Intensivmedizin in Linz, die älteste ihrer Art in Österreich und damit die Wiege der heimischen Notfallmedizin. Er promovierte an der Ludwig-Maximilians-Universität München und wurde 2008 an der Johann Wolfgang Goethe-Universität in Frankfurt habilitiert. 2014 kam Meier ans frühere Allgemeine Krankenhaus Linz. Er ist Mitglied der Europäischen Akademie der Wissenschaft und Künste sowie zahlreicher Fachgesellschaften.
Petra Apfalter ist Fachärztin für Hygiene und Mikrobiologie und leitet als Primarärztin am Ordensklinikum Linz Elisabethinen das Institut für Hygiene, Mikrobiologie und Tropenmedizin sowie die analyse BioLab GmbH, den zugehörigen zertifizierten Laborpartner für Infektionsmedizin. Sie habilitierte 2003 an der Medizinischen Universität Wien. Apfalter steht u.a. dem nationalen Referenzzentrum für nosokomiale Infektionen und Antibiotikaresistenz vor und ist Mitglied des obersten Sanitätsrates.