Der Rektor der Johannes Kepler Universität, Meinhard Lukas, sieht sich durch die Aussagen von Gesundheitministerin Pamela Rendi-Wagner, wonach es in der MedizinerInnen-Ausbildung mehr Praxis braucht, klar bestätigt: „Mit der Ausrichtung des Lehrplans unserer Medizinischen Fakultät haben wir die Zeichen der Zeit rechtzeitig erkannt.“
Rund 60 Prozent der österreichischen HausärztInnen gehen bis 2025 in Pension. Rendi-Wagner will daher ein Gesamtpaket schnüren, das Primärversorgungseinheiten beinhaltet, die die Arbeitsbedingungen von praktischen MedizinerInnen verbessern und mehr Zusammenarbeit im Team bringen sollen. Zudem sind zusätzliche Praxis bereits in der Ausbildung, flexiblere Verträge und Unterstützung bei der Praxisgründung vorgesehen.
Linz lebt Best Practice
„Das Linzer Modell ist beispielgebend, wir leben Best Practice“, verweist Rektor Lukas auf die Ausbildung an der JKU: Diese sei stark praxisorientiert, bereits im Bachelorstudium werde der Bezug zur Primärversorgung intensiv und nachhaltig hergestellt. „Wir arbeiten mit einem Pool von 50 AllgemeinmedizinerInnen zusammen, um die Fähigkeiten anschaulich zu vermitteln, die es im täglichen Umgang mit PatientInnen braucht“, erklärt Lukas. Die angehenden ÄrztInnen würden so schon bald für den Wert der allgemeinmedizinischen Tätigkeit sensibilisiert.
Er verweist darauf, dass in Linz bereits ein Lehrstuhl für Allgemeinmedizin vorgesehen ist – als Teil des Schwerpunktes zur Versorgungsforschung. „Es ist unabdingbar, die Versorgungssicherheit und -wirksamkeit für die Menschen zu steigern“, unterstreicht der Rektor. Der niedergelassene Bereich, vor allem die Allgemeinmedizin, habe dabei eine Schlüsselrolle. „Dem trägt die Medizinische Fakultät der Johannes Kepler Universität seit ihrer Gründung Rechnung“, betont der Rektor.