Die Medizinische Fakultät und das KUK laden zu einem Infotag über Big Data und moderne Therapiemöglichkeiten bei Krebs.
"In unserer immer älter werdenden Gesellschaft stellen Krebsleiden absehbar das führende Gesundheitsproblem und Todesrisiko dar", sagt Univ.-Prof. Dr. Clemens A. Schmitt von der Medizinischen Fakultät. Die Zunahme an Krebsdiagnosen sei allerdings auch der verbesserten Diagnostik zuzuschreiben, durch die manche Tumoren bereits zu einem sehr frühen Zeitpunkt erkannt werden können.
Neue Therapien dank moderner Forschung
Immer mehr rückt der individuelle molekulare Tumor-Bauplan ins Zentrum des diagnostischen Interesses, da sich aus dieser Information womöglich Ansätze für "maßgeschneiderte" zielgerichtete Therapien ableiten lassen. Hierzu werden je nach Krebsart konkrete Marker im Tumorgewebe durch spezielle Färbetechniken bestimmt und häufig zusätzlich sogenannte "Nächst-Generations"-Sequenzierverfahren angewendet, mit Hilfe derer Mutationen, also Genveränderungen in den Tumorzellen, aufgedeckt werden können, die aus normalen Genen Treiber, quasi "Motoren", des Tumorwachstums machen und die daher potentielle Zielstrukturen für moderne, nach dem "Schlüssel-Schloss"-Prinzip angelegte Therapien darstellen.
Als eines der ersten solchen zielgerichteten Therapeutika kam ein Wirkstoff im Kepler Universitätsklinikum zur Anwendung, der eine bestimmte Blutkrebsform an ihrer Treiber-Mutation so effektiv angreift, sodass diese zuvor nur schwer und belastend zu behandelnde, häufig tödliche Erkrankung bei den meisten Patientinnen bzw. Patienten anhaltend nicht mehr nachweisbar ist.
Erfolgversprechende Ausblicke also, auch wenn der JKU Krebs-Experte Schmitt vor verfrühter Euphorie warnt: Man stehe noch ganz am Anfang dieser Entwicklung. Einen Überblick über diesen und andere Ansätze vermittelt der Kongress bei freiem Eintritt am Samstag, 1. Februar, von 10.00 bis 14.00 Uhr.
Ort: Kepler Universitätsklinikum, Ausbildungszentrum am Med Campus V., Mehrzwecksaal / Krankenhausstraße 26-30, 4020 Linz