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Das Medical Engineering-Studium: Maschinen für die Medizin von morgen

Medical Engineering verbindet Technik mit Medizin. Das kommt an - bei beiden Geschlechtern: Der Frauenanteil liegt bei 51%.

Studium Medical Engineering
Studium Medical Engineering

Ohne entsprechende Geräte könnten Ärzt*innen wenig ausrichten. Im JKU Studium Medical Engineering lernen Student*innen genau das: das medizinische Equipment der Zukunft zu entwerfen. Gemeinsam mit ihren Kolleg*innen haben Stephanie Schild und Daniel Schafelner bereits selbstständig ein Projekt abgeschlossen.

Was haben Sie gebaut, warum und wie funktioniert es?

Wir entschieden uns für das Elektromyografie-Projekt, mit dem Ziel, einen Servomotor mithilfe von Muskelkraft zu steuern - ein Grundbaustein im Bereich der Prothetik. Dafür mussten wir eine Schaltung entwerfen, die dafür erforderliche Leiterplatte herstellen und sie dementsprechend bestücken. Außerdem war es erforderlich, ein Programm zu schreiben, mit dem das Aktionspotenzial der Muskeln so umgewandelt wird, dass sich der kleine Motor bewegt.

Wie schwer ist das Studium?

In jedem Studium gibt es Fächer, die leichter oder schwieriger sind. Doch wir Medizintechniker*innen müssen neben dem technischen Know-how auch medizinische Grundlagen erlernen. Damit sind wir in der Lage, einen flüssigen Übergang von Menschen zu Maschinen zu erschaffen. Die Schwierigkeit stellen nicht die einzelnen Vorlesungen dar, sondern die Zusammensetzung aus einem halben Mechatronik- und kleinem Teil Medizinstudium gleichzeitig. Im ersten Semester waren die Medizinvorlesungen eine große Herausforderung. Im zweiten Semester stellen die technischen Fächer einen enormen Zeitaufwand durch die Übungen dar. Es ist nicht zu unterschätzen, dass Vorlesungsprüfungen neben Übungen auch noch viel Zeit brauchen.

Wie sind die Betreuung und der Umgang mit den Lehrenden?

Falls wir Probleme bei unserem Projekt oder beispielsweise bei Hausaufgaben haben, können wir jederzeit unsere Professor*innen oder höhersemestrige Mechatroniker*innen um Hilfe fragen. Man hat wirklich das Gefühl, dass die Professor*innen (speziell für unser Studium) wollen, dass wir unsere Prüfungen schaffen und uns zur Hilfe stehen. Allerdings muss diese Hilfe auch in Anspruch genommen werden.

Welchen Tipp würden Sie Studienanfänger*nnen geben?

Ordentlich feiern, ihr werdet die Abwechslung brauchen! Aber im Ernst: Dabei bleiben. Es mag am Anfang sehr kompliziert wirken, vor allem für Maturant*innen einer AHS ohne technisches Vorwissen. Das mag für viele Anfänger*innen abschreckend wirken. Es wird aber in den entsprechenden Vorlesungen alles von Grund auf erklärt. Und nicht zu viel auf einmal vornehmen! Eine Prüfung nach der anderen abhaken, sie laufen nicht weg und Mindeststudienzeit ist bei einem neuen 2-Materien-Studium wie unserem kaum möglich, wenn man nebenbei noch seine Jugend leben möchte.

Der Umfang der Vorlesungen und Übungen sind nicht zu unterschätzen, aber sie sind machbar. Dabei helfen Lerngruppen und Kommunikation mit anderen Studienkolleg*innen ganz besonders, alleine macht es um einiges weniger Spaß.

Zu den Personen

Stephanie Schild: 20 Jahre aus Wien / Hobbys: Freunde treffen, Reise, Sport / Studiert Medical Engineering weil: "Ich möchte Spitzensportler*innen, die Prothesen oder Ähnliches benötigen, helfen, ihre Karriere mit den richtigen Produkten fortsetzen zu können."

Daniel Schafelner: 22 Jahre aus Linz / Hobbys: Freund*innen treffen, Videospiele, Partys / Studiert Medical Engineering weil: "Auf einem alten Zettel mit dem Titel „wenn ich groß bin“ stand damals schon Medizintechniker drauf, also gehe ich davon aus, dass ich das schon eine lange Zeit machen wollte."