Second Hand ist längst kein Nischenphänomen mehr

Gebrauchte Waren erfreuen sich in Österreich wachsender Beliebtheit. Bücher, DVDs und insbesondere Kleidung gehören zu den meistgehandelten Second-Hand-Produkten. Laut einer aktuellen Umfrage des Handelsverbands kauft mittlerweile die Hälfte der Österreicher:innen Second Hand und gibt dabei durchschnittlich 195 € pro Jahr aus.
Univ.-Prof. Dr. Christoph Teller betont im LT1-Interview, dass der Handel mit gebrauchten Waren nicht neu ist. Durch Online-Plattformen wie Willhaben, Vinted oder eBay ist er jedoch transparenter und leichter messbar geworden. Das Marktvolumen in Österreich beträgt derzeit rund zwei Milliarden Euro.
Second Hand trägt zur Ressourcenschonung bei, da weniger neue Waren produziert und weniger Rohstoffe sowie Energie verbraucht werden. Besonders im Modebereich verlängert der Kauf gebrauchter Kleidung deren Lebensdauer und reduziert Abfall. Gleichzeitig profitieren Konsument:innen von niedrigeren Preisen. Doch genau diese günstigen Preise führen oft zu Spontankäufen, bei denen Produkte ungenutzt bleiben. Auch der Versand birgt Herausforderungen, da der Transport zwischen Privatpersonen den CO₂-Fußabdruck erhöht.
Neben Online-Plattformen setzen mittlerweile auch große Modeketten wie H&M auf Recycling- und Wiederverkaufsprogramme. Expert:innen erwarten als Folge, dass der Marktanteil von Gebrauchtwaren bis 2029 um 50 Prozent steigen wird.
Ein spannender Trend, der sowohl aus ökonomischer als auch ökologischer Sicht an Bedeutung gewinnt.