Reporting Climate Change

Wissen, Medialität und Praktiken des Klimawandeldiskurses, 1800–2023

Change in Average

Die Klimakrise ist gegenwärtig ein mediales Dauerthema. Klimaveränderungen und anthropogener Klimawandel werden in der Presse, im Fernsehen bis hin zu Social Media breit diskutiert. Ein Blick in europäische und außereuropäische Zeitungen des 19. und frühen 20. Jahrhunderts zeigt jedoch, dass die Auseinandersetzung mit Klima und Klimawandel eine deutlich längere Geschichte hat und in medialen Debatten des 19. Jahrhunderts bereits viele aktuelle Themen vorgeprägt wurden: Wetteranomalien und Klimabeobachtungen, Klimatheorien, Klimaalarmismus, Klimawandelskepsis, Geoengineering und weitere mehr sind schon hier zu finden. Dennoch liegen zu dieser medialen Auseinandersetzung in der Vergangenheit und der Gegenwart bisher kaum systematische Forschungen vor.

Ziel des internationalen Online-Workshops ist es, geschichtswissenschaftliche und medien- bzw. kommunikationswissenschaftliche Analysen zur Berichterstattung über Klima- und Klimawandel zusammenzuführen und in einer Langzeitperspektive die Dynamiken, Prozesse und Praktiken von Klima(-wandel)kommunikation zu untersuchen. Ausgangsthese der Tagung ist es, dass Medien seit 1800 wesentliche (Ko-)Produzenten von Klimawissen in seiner wissenschaftlichen und insbesondere in seiner Alltagsdimension waren und bis heute sind. Wir möchten mit der Tagung zur Analyse gesellschaftlicher Wahrnehmungen vom Klimawandel im historischen Längsschnitt beitragen und damit die Rolle und Bedeutung geisteswissenschaftlicher Forschung für Debatten um das Anthropozän unterstreichen und weiterentwickeln.

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