Berufsbild Mediziner*in: Eine Reise in die Welt der Gesundheitsberufe – und ins Innere des menschlichen Körpers

Professor*innen organisierten eine Veranstaltung für Schüler*innen zur Förderung des Interesses für den Ärzt*innenberuf.

Eindrücke vom Event; Credit: JKU
Eindrücke vom Event; Credit: JKU

Wirklich wissen die meisten noch nicht, was sie später beruflich einmal machen möchten. Da kann ein Tag am JKU MED Campus schon erhellende Einblicke in die spannenden und vielschichtigen Tätigkeiten von Ärzt*innen, Krankenpfleger*innen und Forscher*innen bringen. Dazu besuchten die Viertklässler*innen vom Bischöflichen Gymnasium Petrinum mit ihrer Lehrerin Schweiger den MED Campus der Johannes Kepler Universität Linz, um Vertreter*innen dieser Berufssparten einmal richtig auf den Zahn zu fühlen, ganz nach dem Motto „Alles was ihr zu Berufen im medizinischen Bereich im Kepler Universitätsklinikum wissen wollt und euch zu fragen traut!“

„Ich würde es sofort wieder tun“, sagte Univ.-Prof. Clemens Schmitt, Vorstand der Universitätsklinik für Hämatologie und Onkologie, auf die Frage, ob sich ein Medizinstudium lohnen würde. „Nur der Ärzt*innenberuf in einem akademischen Umfeld erlaubt es, nicht nur kranken Menschen mit immer besseren Therapien zu helfen, sondern mit der eigenen Forschung zu neuen Behandlungen beizutragen und dazu noch junge Medizinstudierende an dieses komplexe Wissen in der Lehre heranzuführen. Das ist gleichsam faszinierend wie befriedigend“, vermittelte der Lehrstuhlinhaber und international anerkannte Krebsforscher den Schüler*innen.

Im Universitätsklinikum spielt die Krankenpflege eine entscheidende Rolle für den Behandlungserfolg. Pflegebereichsleitung Claudia Dominikus, die an der Universitätsklinik für Hämatologie und Onkologie tätig ist, erklärte: „Die Krankenversorgung umfasst ein breites Aufgabenspektrum, das von der Kenntnis vieler verschiedener Medikamente bis hin zur Fähigkeit reicht, sich auf die emotionalen Bedürfnisse gefährdeter Menschen einzulassen.“ Die Pflege sei ein sehr lohnender Beruf, da man dabei Leben retten könne.

Doktorandin Katharina Rösel erklärte: „Es ist faszinierend, in Experimenten herauszufinden, wie gesunde Zellen außer Kontrolle geraten und wie man das frühzeitig erkennt. Das von Prof.in Soyoung Lee geleitete JKU Institut für Tumorbiologie, an dem Katharina Rösel arbeitet, hat sich zum Ziel gesetzt, noch unbekannte Marker zu entdecken, die zu fortschreitendem Krebs führen, um die Patient*innen durch personalisierte Therapie bestmöglich zu behandeln. „Die neueste Technologie ermöglicht es uns, bis zu 1.000 verschiedene Moleküle in einer Tumor-Biopsie zu überwachen. Unser Ziel ist es, eine Strategie zur Eliminierung aller verschiedenen Arten von Krebszellen zu entwickeln“, so Lee. Teil einer Gemeinschaft zu sein, die zur Gesundheit unserer Gesellschaft beiträgt, ist für alle Wissenschaftler*innen hier äußerst motivierend.

Die Veranstaltung endete mit einer „Cinematic Virtual Anatomy“-Vorführung von Univ.-Prof. Franz Fellner im JKU medSPACE. Seine virtuelle dreidimensionale Reise durch den menschlichen Körper hat den Anatomieunterricht revolutioniert. Er wird nächstes Semester damit beginnen, die virtuelle Anatomie-Präsentation gleichzeitig in Linz und remote in Graz zu halten. Fellner zeigte auf faszinierende Weise, wie der menschliche Körper funktioniert, und wie er anhand von MRT- und CT-Daten den Zustand von Patient*innen diagnostizieren und so die bestmögliche Behandlung vorschlagen kann. Es ist beeindruckend, jeden Teil des Körpers einzeln und dennoch im Kontext des Ganzen sehen zu können, von den Blutgefäßen über die Muskeln bis hin zu den Knochen und dem Gehirn. Und das dreidimensional auf einer 7 mal 14 Meter großen Leinwand! Die Begeisterung der Schüler*innen war groß.

Die Medizinische Fakultät der JKU freut sich darauf, weitere Berufsorientierungsveranstaltungen zu organisieren.