Hass im Netz – Grenzen digitaler Freiheit
Hate Speech („Hassrede“) zählt zu den häufigsten Formen von Intoleranz und Rassismus in Europa. Fast die Hälfte aller Vorfälle von Hate Speech ereignet sich mittlerweile im Internet. Zu den Gruppen, die am stärksten von Hass im Netz betroffen sind, gehören Muslime, LGBTI*-Personen und insbesondere Frauen.
Während auch Meinungen, die schockieren oder verstören, rechtlich geschützt sein können, genießt Hassrede nicht den Schutz der Meinungsfreiheit. Rassismus und Sexismus im Internet sowie Aufrufe zu Hass und Gewalt gegen LGBTI*-Personen sind keine legitimen Meinungsäußerungen: Sie stellen eine Diskriminierung dar und bedrohen universelle Menschenrechte ebenso wie das demokratische Zusammenleben in der Gesellschaft.
Die Veranstaltung „Hass im Netz – Grenzen digitaler Freiheit“ widmet sich der Frage, wie sich die Menschenrechte (auch) im Internet schützen und durchsetzen lassen. Aus interdisziplinärer Perspektive wird beleuchtet, welche Erscheinungsformen Intoleranz und Rassismus im Internet annehmen; wie Betroffene selbst reagieren und wie Nicht-Betroffene unterstützen können. Zum anderen wird diskutiert, welche Instrumente die Rechtsordnung zum Schutz vor bzw als Reaktion auf Persönlichkeitseingriffe im Internet bereitstellt und welche Pflichten den Staat zur Sicherung der Rechte und Freiheiten von Bürger*innen gerade auch im Internet treffen.
Vorträge:
- Hass im Netz, Ingrid Brodnig, MA, Publizistin und Journalistin, Wien
- Persönlichkeitseingriffe im Internet – Rechtliche Rahmenbedingungen, Priv. Doz. Dr. Gregor Heißl, Richter am Landesverwaltungsgericht Salzburg
- Hassrede und Katzenbilder: Wie können im globalen Netz nationale Gesetze respektiert werden?, Mag. Dr. Matthias C. Kettemann, LL.M., Goethe-Universität Frankfurt am Main
- Hate Speech: Viel mehr als böse Wörter, Priv. Doz.in Dr.in Liriam Sponholz, Institute for Comparative Media and Communication Studies (CMC), Österreichische Akademie der Wissenschaften/Alpen-Adria-Universität