Die BBC-Dokumentation "A House Through Time" (https://www.bbc.co.uk/programmes/b09l64y9, öffnet eine externe URL in einem neuen Fenster) erzählt die Geschichte der europäischen Krisen- und Kriegszeit von 1918 bis 1945 aus der Perspektive der Bewohner*innen zweier Mietshäuser in London und Berlin. Die vier Folgen der fünften Staffel der erfolgreichen TV-Serie sind soeben auf BBC 2 angelaufen.

Eine der Berliner Hausbewohner*innen ist Erika Gaertig, die beim Reichsnährstand, der Agrarorganisation des "Dritten Reiches", beschäftigt ist. Sie arbeitet als Neubauernberaterin und Landwirtschaftslehrerin für die "Germanisierung" ostdeutscher und ehemals polnischer Agrarregionen durch die Ansiedlung deutscher Bauernfamilien.

Ernst Langthaler vom Institut für Wirtschafts-, Sozial- und Umweltgeschichte der JKU Linz wirkt als Experte an der BBC-Dokumentation mit. Er ordnet die Lebensgeschichte von Erika Gaertig anhand von Archivdokumenten in die Agrar- und Rassenpolitik des Nationalsozialismus ein. Auf diese Weise wird Geschichte, wie man sie aus den Lehrbüchern kennt, lebendig und regt zur Reflexion an.