Rektor Lukas und BIG-CEO Weiss präsentierten den Sieger des internationalen Architekturwettbewerbs „Campus West“ mit dem „House of Schools".
Die Johannes Kepler Universität Linz ist die größte Bildungseinrichtung Oberösterreichs. Sie hat auch den größten Campus Österreichs mit einer Gesamtfläche von mehr als 365.000 Quadratmetern. Schon jetzt haben die Gebäude eine Nutzfläche von rund 160.000 Quadratmetern, wobei allein auf Hörsäle, Seminarräume und Lernzonen eine Fläche von rund 40.000 Quadratmetern entfällt. Ergänzend dazu sind das LIT Open Innovation Center (ca. 8.000 Quadratmeter), das Somnium (ca. 800 Quadratmeter), die Kepler Hall (ca. 3.000 Quadratmeter) und das Learning Center (ca. 2.500 Quadratmeter) entstanden. Im nächsten Jahr werden Science Park 4 (ca. 10.000 Quadratmeter) und 5 (ca. 7.500 Quadratmeter) sowie der Zirkus des Wissens (ca. 500 Quadratmeter) fertig gestellt. Die LIMAK wird an den Campus (Science Park 5) zurückkehren. Am MedCampus der JKU entstehen weitere 16.000 Quadratmeter.
„Das Raumangebot für unsere 20.000 Studierenden und das JKU Team mit 3.500 Menschen ist eines der größten Assets des Standorts. Die JKU bietet schon heute zukunftsweisende Lern-, Arbeits- und Forschungsbedingungen. Parallel planen wir für die nächsten Jahrzehnte. Aus diesem Grund haben wir gemeinsam mit der BIG einen internationalen Architekturwettbewerb zum Thema ‚Campus West‘ ausgelobt“, so Rektor Meinhard Lukas am Mittwoch in einer gemeinsamen Pressekonferenz mit Hans-Peter Weiss, CEO der Bundesimmobiliengesellschaft, und Architekt Diplomingenieur Peter Sapp von querkraft. „Das international renommierte Architekturbüro querkraft Architekten hat sich in einem starken Bewerberfeld durchgesetzt. Ihr Entwurf mit dem 'House of Schools' schafft einen spektakulären Raum für Universitätseinrichtungen der Zukunft.“
Hans-Peter Weiss, CEO der Bundesimmobiliengesellschaft: "Die BIG schafft die räumlichen Voraussetzungen für die Entwicklung eines modernen, inspirierenden und pulsierenden Campus. Neben der kürzlich fertiggestellten Kepler Hall und dem Learning Center wird mit dem 'House of Schools' nun die Erweiterung West des JKU Campus umgesetzt. Das Besondere am 'House of Schools' ist die hochflexible Gebäudestruktur, die schon jetzt Raum für flexible Anforderungen des Universitäts- und Forschungsbetriebs bietet und Nutzungsanpassungen in der Zukunft zulässt. In puncto Nachhaltigkeit besticht das Projekt durch ein hocheffizientes und klimaschonendes Energiekonzept. Heizung und Kühlung des Gebäudes erfolgen über Tiefensonden in Kombination mit Wärmepumpen. Die vorgesehene PV-Anlage erzeugt die erforderliche Energie, um das Gebäude im Winter zu heizen und im Sommer zu kühlen."
House of Schools
Das „House of Schools“ bildet im Ensemble der Bestandsgebäude eine neue attraktive Hofsituation und definiert eine klare Kante zum nördlichen Campusrand. Der drei „Schools“ konzentrieren sich auf einer Grundfläche von ca. 6.000 Quadratmetern im Südwesten des Campus und schaffen damit eine Gesamtnutzfläche von 20.000 Quadratmetern bei einem Gesamtinvestitionsvolumen von bis zu 90 Millionen Euro. „Die neuen Gebäude nehmen sowohl Rücksicht auf die vorhandenen Achsen als auch auf den Baumbestand am Campusgelände. Die bestehenden Haupterschließungsachsen werden aufgenommen und weitergeführt. Sie bilden so ein klares übersichtliches System für zukünftige Campusentwicklungen“, so Peter Sapp zum Entwurf des Architekturbüros querkraft. Durch den Erhalt des bestehenden Parkplatzes im Nordwesten kann das Parkhaus geringer dimensioniert werden. Bei einer zukünftigen Erweiterung im westlichen Campusbereich kann das Parkhaus einfach miterweitert werden. Durch die modulare Bauweise des Parkhauses kann dieses zukünftig auch umgenutzt werden und so durch Entfernen von Deckenelementen z.B. Freizeitnutzungen aufnehmen.
Eine lebendige Erdgeschoßzone bietet die Möglichkeit, unterschiedlich und flexibel bespielt zu werden. Die großzügige Durchwegung verknüpft das Erdgeschoß nicht nur mit ebenerdigen Nutzungseinheiten, sondern auch mit dem offenen Atrium der darüber liegenden Geschoße und Hörsäle, welche bis ins Untergeschoß reichen. Dieser fließende Raum schafft Kommunikations- und Konzentrationsbereiche, eine lebendige Lernlandschaft entsteht. Diese bildet sich auch durch additive Elemente wie Sonnenschutz, Klimapuffer, PV-Paneele, Rankpflanzen etc. nach außen ab.
Ein Campus – zwei Universitäten
„Da wir langfristig planen, können wir kurzfristig auf neue Herausforderungen reagieren. Der Siegerentwurf ist aufgrund seiner offenen Architektur auch bestens geeignet, den Kern der geplanten neuen TU für Digitalisierung zu bilden. Mit diesem Projekt könnte sofort gestartet werden, weil mit dem abgeschlossenen Architekturwettbewerb alle vergaberechtlichen Voraussetzungen erfüllt sind. Die durch das Projekt geschaffene Nutzfläche von 20.000 Quadratmetern wäre eine hoch interessante Startbasis für eine neue Universität. Vor allem angesichts der Tatsache, dass bei einer Verschränkung der TU mit der JKU die bestehende Lehr- und Verwaltungsinfrastruktur gemeinsam genutzt werden kann“, so Meinhard Lukas. „Die Formel zwei Universitäten, ein Campus, eine Verwaltung, ein LIT ist für das Projekt und den Standort die richtige Antwort. Der größte Campus Österreichs hat jedenfalls das Potenzial für zwei Kepler Universities von internationalem Format.“
Über die Bundesimmobiliengesellschaft
Der BIG Konzern ist mit 2.012 Liegenschaften einer der größten Immobilieneigentümer in Österreich. Das Portfolio besteht aus rund 7,3 Mio. Quadratmetern vermietbarer Fläche mit einem Unternehmenswert (Fair Value) von rund EUR 12,8 Mrd. Es gliedert sich in die Unternehmensbereiche Schulen, Universitäten und Spezialimmobilien. Büro- und Wohnimmobilien sind in der Tochtergesellschaft ARE Austrian Real EstateGmbH gebündelt. Das Portfolio der ARE umfasst 558 Liegenschaften mit rund 1,7 Mio. Quadratmeter vermietbarer Fläche. Während sich die BIG primär auf öffentliche Institutionen konzentriert, sollen mit dem Angebot der ARE auch vermehrt nicht-öffentliche Mieterangesprochen werden. Als Bauherr stellt der BIG Konzern einen wichtigen ökonomischen Faktor in Österreich dar. Wirtschaftlichkeit und Architekturqualität gehen dabei Hand in Hand, was laufend unter Beweis gestellt wird. Jedes Projekt hat den Anspruch, seinen künftigen Nutzern im Sinne der ökologischen, ökonomischen und soziokulturellen Nachhaltigkeit gerecht zu werden. Der BIG Konzern wurde für sein architektonisches Engagement mehrfach ausgezeichnet und erhielt bis heute elf Bauherrenpreise.