Meinhard Lukas, der Rektor der Johannes Kepler Universität Linz, gab heute bekannt, dass er vorerst auf eine weitere Bewerbung als Rektor im verkürzten Verfahren verzichtet.
Damit wird die Position im Oktober ausgeschrieben. Für die JKU eröffnet sich dadurch ein offener Prozess und ein Wettbewerb der Ideen – ob Lukas sich im kompetitiven Verfahren um eine dritte Amtszeit als Rektor bewirbt, lässt er derzeit offen.
Die Bestellung von Meinhard Lukas als JKU Rektor endet am 30. September 2023. Universitätsgesetz und Satzung ermöglichen eine Wiederbestellung ohne Ausschreibung für eine dritte Funktionsperiode, sofern Senat und Universitätsrat mit Zweidrittelmehrheit zustimmen. Auf Anfrage des Universitätsratsvorsitzenden Dr. Heinrich Schaller hat Meinhard Lukas mitgeteilt, dass er eine solche Wiederbestellung ohne Ausschreibung nicht anstrebt.
„Derzeit ist die ganze Aufmerksamkeit von Rektorat, Senat und Universitätsrat auf wichtige Weichenstellungen für die JKU rund um die Gründung der TU Linz gerichtet. Diese Gründung hat in jedem Fall gravierende Auswirkungen auf unseren Universitätsstandort und damit besonders auf die JKU, selbst wenn an der JKU alle Strukturen unverändert bleiben sollten. In den nächsten Wochen muss es uns vor allem darum gehen, die Position der JKU im Gesetzgebungsverfahren bestmöglich abzusichern. Eine Bewerbung um eine Wiederbestellung als Rektor, die gut überlegt und vorbereitet sein will, hat da kaum Platz,“ erklärt Meinhard Lukas.
Wettbewerb der Ideen bei JKU Rektorswahl
Aufgrund dieser Entscheidung wird die Position nun voraussichtlich im Oktober ausgeschrieben. „Es wird dann zwischen den Bewerber*innen zu einem Wettbewerb der Ideen und Konzepte zur Weiterentwicklung der JKU kommen. Im Sinne unserer Universität halte ich das nach zwei Rektoratsperioden für sehr angebracht,“ sagt Meinhard Lukas.
Lukas will erst im Oktober entscheiden, ob er sich neuerlich als Rektor der JKU bewirbt.
Gemeinsam viel erreicht seit 2015
Meinhard Lukas ist seit 2015 Rektor der JKU. Er hat gemeinsam mit seinem Team und den 3.600 Beschäftigten das Profil der JKU weiter geschärft und die Universität noch attraktiver gemacht. Einige Meilensteine:
- Das weitgehend vom Rektor zu verhandelnde Dreijahresglobalbudget (inkl. Art. 15a Vereinbarung Med. Fakultät, Studienbeitragsätze und Bezugserhöhungen) der JKU stieg von 312 Mio. Euro (LV 2013 bis 2015) auf 614,4 Mio. Euro (LV 2022 bis 2024). Das entspricht einer Steigerung von 302,4 Mio. Euro bzw. 96,9 %.
- Gegen den österreichweiten Trend ist die Zahl der prüfungsaktiven Studien an der JKU seit 2015 um 16,2 % gestiegen. Bei den so bedeutsamen MINT-Studien beläuft sich die Steigerung sogar auf 36,2 % und im Bereich Informatik – dank des AI-Studiums – auf 139,9 %.
- Seit 2015 wurde – ergänzend zu den bestehenden etwa 130 Instituten – die moderne Matrix-Struktur etabliert und damit die Entwicklung der JKU Schools begonnen. Mittlerweile gibt es fünf JKU Schools:
o Das Linz Institute of Technology (LIT) bündelt seit 2015 die interdisziplinäre und transdisziplinäre Technologiekompetenz der Universität mit dem hochkarätigen Schwerpunkt Digitale Transformation. Prof. Sepp Hochreiter leitet das LIT AI Lab.
o Die School of Education widmet sich seit 2016 den fakultätsübergreifenden Aufgaben im Rahmen des Engagements der JKU in der Pädagog*innenbildung (gemeinsam mit anderen Hochschulen im Verbund Mitte). Prof. Markus Hohenwarter erreicht mit GeoGebra 100 Mio. Nutzer*innen.
o Die JKU Business School verfolgt seit 2019 das Ziel, die Manager*innen der Zukunft auszubilden.
o In der Kurt Rothschild School for Economics and Statistics werden seit 2021 empirische Wirtschaftsforschung mit statistischen Methoden und Big Data und Digitalisierung zusammengeführt.
o Die School of Social Sciences and Humanities wird gerade aufgebaut.
- Seit Ende 2021 befindet sich das gesamtuniversitäre Linz Institute of Transformative Change (LIFT_C) in Konzeption. Es beschäftigt sich aus einer interdisziplinären Perspektive mit den großen Herausforderungen unserer Zeit. Es geht um technologische Lösungen, die mit einer Stimulation von Verhaltensänderungen in Gesellschaft und Wirtschaft Hand in Hand gehen.
- Ebenso wurde das „Jahrhundertprojekt“ Medizinische Fakultät der JKU in der Amtszeit von Lukas umgesetzt. 2021 wurde der Medizinische Campus eröffnet und der europaweit einzigartige JKU medSPACE in Betrieb genommen. Damit setzt die JKU neue Maßstäbe in der virtuellen medizinischen Lehre.
- Zudem wurde der JKU Campus seit 2018 schrittweise modernisiert und baulich erweitert. Es entstanden eine Reihe von neuen Gebäuden (u.a. Learning Center (Bibliothek), Kepler Hall, LIT Open Innovation Center, Science Park 4 und 5, Zirkus des Wissens). Ein vielfältiges kulinarisches Angebot (TeichWerk, dasKUYO, Mensa, Science Café und der JKU Würstelstand Die* Obelisk etc.), Geschäfte des täglichen Bedarfs (u.a. SPAR), Bankfilialen, eine neugestaltete Thalia-Filiale sowie Freizeit- und Sportflächen runden den Lern-, Arbeits- und Lebensraum am JKU Campus ab.
- Das Motto „Wissen in Gesellschaft“ stand in der bisherigen Amtszeit von Meinhard Lukas für die so wichtige „Third Mission“ der Universität. Mit dem Print-Periodikum Kepler Tribune, dem Kepler Salon und dem neuen „Zirkus des Wissens“ werden Wissenschaftsthemen für die breite Öffentlichkeit aufbereitet und zugänglich gemacht. Ein erster Impuls war die Ausrichtung der Linzer Klangwolke zum 50. Geburtstag der JKU.
- Mit den bahnbrechenden Kooperationen mit dem Ars Electronica Festival (seit 2020) und der Universität für angewandte Kunst Wien stärkt die JKU die Allianz zwischen Wissenschaft und Kultur.
- Das „Safety First“-Konzept bringt die JKU mit 3.600 Beschäftigten und 23.000 Studierenden ohne Cluster sicher durch die Pandemie.