Eines der ersten AI-Studien Europas und das erste in Österreich. Sowohl das Bachelor- als auch das Masterstudium werden angeboten.
„Die Vernunft bringt die Wahrheit ans Licht.“ Dieser programmhafte Satz kennzeichnete das Zeitalter der Aufklärung. Zugleich steht er für das jahrhundertelange Streben der Wissenschaft, durch einen Zugewinn an Erkenntnis die Welt zu ergründen. Hier deutet sich nach Meinung vieler ein Epochenwechsel an. Wahrscheinlichkeitsmodelle auf Basis Künstlicher Intelligenz (KI) gewinnen an Bedeutung, um sich der Realität zu nähern.
KI gesteuerte Sprachmodelle (Large Language Models - LLMs) wie ChatGPT (OpenAI) oder Bard (Google) werden als Informationsquellen immer wichtiger. Ein LLM wird mit enormen Textbeständen trainiert, um bei einer feststehenden Wortfolge (etwa einer Frage) nachfolgende Wörter (etwa die Antwort) vorherzusagen. „Next Word Prediction“ heißt das in der Fachsprache. Tritt die Wahrscheinlichkeit bald schon an die Stelle von Erkenntnis- und Wahrheitssuche?
In Abwandlung des zitierten Fachausdrucks stellt sich daher die JKU dem Thema „Next Truth Prediction“ - von 6. bis 10. September beim Ars Electronica Festival 2023 in der POSTCITY in Linz.
Es erwarten Sie vielschichtige Einblicke und Einsichten in generative AI und die Technologien dahinter - vermittelt von Forscher*innen, Künstler*innen und anderen Expert*innen.
Next Truth Prediction.
Wann:
6. bis 10. September 2023
Wo:
In der POSTCITY und im AEC Futurelab
ChatGPT und die Demokratie
JKU Rektor Meinhard Lukas erklärt: „ChatGPT und vergleichbare Systeme werden als Informationsquellen immer wichtiger und gewinnen damit an Einfluss auf die öffentliche Meinung. Sie werden daher die Demokratie verändern. Noch haben wir es in Europa in der Hand, die Richtung selbst zu beeinflussen! Das thematisiert das Ars Electronica Festival 2023, und das wollen wir gemeinsam mit dem MIT am Festival sprichwörtlich begreifbar machen."
KI - Denken? Fühlen? Rechnen?
„Next Truth Prediction“ beleuchtet an der Schnittstelle von Wissenschaft und Kunst die Frage, welchen Einfluss große Sprachmodelle wie ChatGPT & Co. auf die Information der Öffentlichkeit und damit letztlich auf die Demokratie haben werden.
JKU AI School
Wenn wir mit Chatbots wie ChatGPT und Bard reflektiert umgehen und sie als Informationsquelle nutzen wollen, macht es natürlich Sinn, ihre Funktionsweise zu verstehen. Dafür ist der JKU Square in der POSTCITY eine ideale Adresse: An der JKU AI School erhalten die Besucher*innen einen Crashkurs über die Technologie hinter ChatGPT und Bard mit JKU KI-Expert*innen.
KI Labor der JKU in der POSTCITY: Der Europäische Chatbot
Das Institute for Machine Learning der JKU verlegt während des Festivals sein renommiertes KI Labor in die POSTCITY. Besucher*innen bekommen am JKU Square Einblick in die ganz aktuelle Arbeit an einem Chatbot als europäische Alternative zu ChatGPT & Co. KI Pionier Sepp Hochreiter war gemeinsam mit Jürgen Schmidhuber in den 90er-Jahren der Begründer der LSTM-Technologie. Jetzt arbeitet er mit seinem Team an einer Weiterentwicklung mit dem Namen „X-LSTM“, um Chatbots noch besser zu machen.
MIT auf Einladung der JKU in der POSTCITY
Auf Einladung der JKU wird auch das international einflussreiche Center of Constructive Communication (CCC) des Massachusetts Institute of Technology (MIT) heuer zum ersten Mal beim Festival dabei sein. In einer Ausstellung und zwei Workshops wird das CCC einen Einblick in seine Arbeit und seine große Expertise auf dem Gebiet aktueller sozialer und massenmedialer Ökosysteme geben.
Darüber hinaus wird Cortico, eine Ausgliederung des MIT CCC, seine Plattform Local Voices Network (LVN) vorstellen. LVN ist nach der Eigendefinition ein einzigartiges System für "menschliches Zuhören und maschinelles Lernen", das die alten Techniken des menschlichen Dialogs und des intensiven Zuhörens mit der analytischen Leistung moderner KI kombiniert.
Zirkus des Wissens mit Rimini Protokoll beim Ars Electronica Festival
Der Zirkus des Wissens erobert heuer erstmals die Bühne des Ars Electronica Festivals - und das gleich mit hochkarätigen internationalen Partner*innen. In der Eigenproduktion "KI - Kasperl interveniert" (von und mit Puppenspieler Andreas Pfaffenberger, Uraufführung am 6. September um 13.30 Uhr am JKU Square) greift der Zirkus des Wissens mit Puppetficial Intelligence das Thema generative AI und Sprachmodelle in einem omnipräsenten anarchisch-bösen Puppenspiel (nur für Erwachsene) auf.
Außerdem widmet sich das preisgekrönte (z.B. Europäischer Theaterpreis) deutsche Theaterkollektiv Rimini Protokoll auf Einladung des Zirkus des Wissens in seiner vielbeachteten Produktion „Uncanny Valley“ der Frage: Kann ein Roboter einen Menschen auf der Bühne glaubhaft darstellen? Die Aufführungen finden im Ars Electronica Center im Futurelab statt. Näheres zum Inhalt: www.rimini-protokoll.de/website/de/project/unheimliches-tal-uncanny-valley, öffnet eine externe URL in einem neuen Fenster
Im Rahmen des Festivals zeigt der Zirkus des Wissens auch den einzigen computeranimierten Film von Großmeister William Kentridge aus den 1990er Jahren. Dieser Film war weltweit kaum je zu sehen und wird mit einer ganz aktuellen KI-generierten Arbeit des türkischen Medienkünstlers Refik Anadol für das MoMA NY kontextualisiert. Die Festivalbesucher*innen werden auch die Möglichkeit haben, sich mit William Kentridge aus diesem Anlass über den Schöpfungsakt in der Kunst zu unterhalten, und zwar per Videoübertragung aus Manhattan.
Nicht unerwähnt dürfen auch die von Time’s Up auf Einladung des Zirkus gestalteten Workshops „AIFutures“ bleiben. Diese Workshops laden das Publikum des Festivals ein, gemeinsam Zukunftsszenarien in Bezug auf Künstliche Intelligenz, Natürliche Intelligenz und den Titel des Festivals "Who owns the Truth? zu entwickeln.
Der JKU steht ein begrenztes Kontingent an Karten für "Uncanny Valley" für JKU Mitarbeiter*innen zur Verfügung. Bei Interesse schicken Sie uns bitte ein Mail an zirkus(at)jku.at.
Einige Highlights
JKU. Menschliche Intelligenz gestaltet Künstliche Intelligenz.
„Die JKU ist ein Knotenpunkt der Entwicklung sogenannter Künstlicher Intelligenz. Das hat einen guten Grund. Nur wenn wir in Österreich und Europa stetig an KI aus allen fachlichen Perspektiven weiterforschen, können wir sie auch mitgestalten. Sonst sind wir nur Passagiere ohne jeden Einfluss darauf, ob unsere europäischen Werte in dieser technologischen Revolution Bestand haben. Daher bringt sich die JKU mit ihren exzellenten Forscher*innen kraftvoll in den Transformationsprozess ein“, so Meinhard Lukas.
Mit AI-Pionier Prof. Sepp Hochreiter und dem LIT Artificial Intelligence Lab.
Wittgensteinpreisträger Prof. Gerhard Widmer forscht im Bereich Musik und AI, öffnet eine externe URL in einem neuen Fenster.
Prof.in Martina Mara arbeitet im LIT Robopsychology Lab daran, dass Maschinen dem Menschen dienen - und nicht umgekehrt.
Ein Beispiel für JKU AI-Forschung: Prof. Günter Klambauer hat eine AI entwickelt, die Proteine schneller und sicherer erkennt als menschliche Profis.