Wirtschaftsrechtsgespräche
Wirtschaft, Recht und Staat sind in der modernen sozialen Marktwirtschaft eng aufeinander bezogen. Wurden früher Märkte oft als rein ökonomische Räume betrachtet, schaut man heute auf das market design und die spezifische Rolle des Staates im Rahmen der Marktregulierung – sei es auf Kapitalmärkten, auf digitalen Plattformen oder am Strommarkt. Auch der disziplinäre Zugriff und Austausch haben sich verdichtet – innerhalb der Rechtswissenschaften selbst genauso wie mit benachbarten Disziplinen. In den Wirtschaftsrechtsgesprächen werden fächerübergreifend Themen der nationalen, europäischen und internationalen Wirtschaftsregulierung vorgestellt und diskutiert.
Univ.-Prof. Dr. Johannes W. Flume
Univ.-Prof.in Dr.in Claudia Fuchs, LL.M.
Univ.-Prof. Dr. Philipp Homar
Univ.-Prof. Dr. Sixtus-Ferdinand Kraus
Nächste Veranstaltung:
Vortrag von Prof. Dr. jur. Dipl.-Biol. Herbert Zech
KI-Haftung - Auswirkungen der neuen Produkthaftungsrichtlinie
Das Haftungsrecht ist ein wichtiger Baustein der rechtlichen Regulierung von KI. Als zentrales Instrument sieht der europäische Gesetzgeber nun die Produkthaftung, die mit der Überarbeitung der Produkthaftungsrichtlinie wesentliche Änderungen und Ergänzungen erfährt.
Der Vortrag beleuchtet, wie Anbieter von KI-Systemen und möglicherweise auch Lieferanten von Trainingsdaten von der neuen Produkthaftung erfasst werden und wie dies rechtspolitisch zu beurteilen ist.
PROF. DR. JUR. DIPL.-BIOL. HERBERT ZECH
Humboldt-Universität zu Berlin, Lehrstuhl für Bürgerliches Recht, Technik- und IT-Recht
Weizenbaum-Institut für die vernetzte Gesellschaft
Wann? Montag, 03. Juni 2024, 17.00 Uhr
Wo? JKU - Zentrum für Fernstudien Wien, Wiesingerstraße 4/2. Stock, 1010 Wien (ehemalige Postsparkasse), Seminarraum 1 & Live-Stream (Link wird nach Anmeldung vor Veranstaltungsbeginn versendet)
Anmeldung: nejra.kostic@jku.at
(bitte geben Sie an, ob Sie vor Ort oder online teilnehmen werden)
Bisher stattgefundene Veranstaltungen:
Vortrag von Univ.-Prof. Dr. Dörte Poelzig, M.Jur. (Oxford)
Private vs. public enforcement im Wirtschaftsrecht
Donnerstag, 14. März 2024, 17.15 Uhr
HS 213, Fachbereich Privatrecht, Churfürststraße 1, 5020 Salzburg
Vortrag von Prof. Dr. Gregor Kirchhof
Die normative Kraft der Gesellschaft.
Zum Selbstverständnis der Europäischen Union in den gegenwärtigen
Wendezeiten.
Donnerstag, 08. Februar 2024, 17.15 Uhr
WU Wien, Welthandelsplatz 1, D3.0.218 & Live-Stream
Vortrag von Univ.-Prof. Dr. Tim W. Dornis
Künstliche Intelligenz und Vertragsschluss
Mittwoch, 15. November 2023, 17.15 Uhr
Live-Stream
Vortrag von Prof. Dr. iur. Nadja Braun Binder MBA
Die Rolle des Staates in der Digitalisierung
Donnerstag, 15. Juni 2023, 17 Uhr
Kepler Salon, Linz & Live-Stream
Vortrag von Prof.in Beate Gsell
Die Durchsetzung von Verbraucherrecht – nur Recht haben oder auch Recht bekommen?
03. Mai 2023, 17.15 Uhr
HS 207, Churfürststraße 1, Salzburg & Live-Stream
Vortrag von Prof. Dr. iur. Emanuel V. Towfigh
Die Regulierung der juristischen Person – Gedanken zu einem Allgemeinen Körperschaftsrecht
09. März 2023, 17 Uhr
Kepler Salon, Linz und Live-Stream
Vortrag von Dr. Wolfgang Urbantschitsch, LL.M. (Brügge)
Herausforderungen der Regulierung im Bereich der Energiewirtschaft
06. Oktober 2022, 17 Uhr
Kepler Salon, Linz und Live-Stream
Vortrag von Prof. Dr. Matthias Leistner, LL.M.
"Why the direction of innovation matters - a new perspective on innovation law in the data economy"
28. Juni 2022, 17 Uhr
Kepler Salon, Linz
If IP is viewed as an institution to promote welfare or, more generally, the common good, the direction (or type) of incentivized creativity/innovation clearly matters. IP research is aware of this aspect, in particular concerning the increasing focus on the structure of innovation (follow-on innovation; customer innovation; open innovation; just and attractive culture etc.). But also the very direction of creativity or innovation is relevant and, in fact, is influenced by IP. This fact – which was well established in the 1960’s – has since then been increasingly obscured and replaced with an allegedly ‘neutral’, ‘non-discriminatory’ market failure approach. However, the direction of innovation plays a crucial role in all areas of IP, in particular in copyright, but also in regard to patents and, mostly, with regard to the recent regulatory approach of the EU Commission to the digital markets, data law and AI.
Vortrag von Prof. Dr. iur et lic. rer. pol. Anne van Aaken
"Nudging as a regulatory tool for companies – potential and limits"
12. Mai 2022, 17 Uhr
Johannes Kepler Universität Linz
Business can be and is regulated by a variety of means: command and control, positive and negative, mostly monetary incentives, both of them relying on the rational choice assumption as well as values incorporated in mostly non-binding norms, drawing on constructivist and sociological theories. A rather new tool of regulation is nudging, relying on behavioral economics and psychology. Can this tool be applied to business and if so, what are its potential and its limits?
Vortrag von Prof. Horst Eidenmüller
"Law by Algorithm – Digital Dispute Resolution"
15. Dezember 2021, 17 Uhr
Johannes Kepler Universität Linz
In this talk, Horst Eidenmueller will present his new book (co-authored with Gerhard Wagner) on Law by Algorithm. Specifically, he will discuss the overall goals and structure of the book and one of its chapters, namely, Digital Dispute Resolution. In this chapter, Eidenmueller and Wagner identify and analyse key developments and regulatory challenges of dispute resolution assisted by innovative technologies. They discuss digital enforcement and smart contracts, internal complaint handling mechanisms, external online dispute resolution and courts in a digital world. Dispute resolution innovations originate primarily in the private sector. New service providers have high-powered incentives and face fewer institutional restrictions than the courts. The authors demonstrate that with smart contracts, digital enforcement and internal complaint handling, a new era of dispute resolution by contract without a neutral third party dawns. This development takes the idea of a “privatization of dispute resolution” to its extreme. It promises huge efficiency gains for the disputing parties. At the same time, risks of an extremely unequal distribution of these gains, to the detriment of less vigilant parties, and of undermining the rule of law loom large. The key regulatory challenge will be to control the enormous power of large, sophisticated commercial actors, especially platforms. The authors suggest regulatory tools to address this problem.
Vortrag von Professorin Dr.in iur. Corinne Zellweger-Gutknecht
"Digitales Bargeld für das Publikum?"
30. September 2021, 17 Uhr
Kepler Salon, Linz
Der technologische Fortschritt verändert die Art wie wir zahlen und sparen rasant. Für Zentralbanken rund um den Globus, darunter auch jene des Eurosystems, stellt sich immer drängender die Frage nach ihrer Rolle in dieser Entwicklung. Dürfen, ja sollen sie – oder müssen sie gar – digitales Geld für das Publikum ausgeben? Ihr Mandat, bestehend aus ihren Kompetenzen, Aufgaben und Zielen, ist neu zu interpretieren. Freilich reichen die Folgen etwa eines digitalen Euros für das Publikum weit über das Zentralbankrecht hinaus. Betroffen ist das Währungsrecht in seiner Gesamtheit, ebenso wie das öffentliche und private Wirtschaftsrecht. Würde ein digitaler Euro zum gesetzlichen Zahlungsmittel? Was geschieht mit dem traditionellen Bargeld? Wie ist der drohenden Disintermediation der Banken zu begegnen, welche Grundrechte sind zu beachten? Wie sind die Funktionen der verschiedenen Akteure künftig aufsichtsrechtlich und zivilrechtlich zu erfassen? Mögliche Antworten auf diese und weitere Fragen werden diskutiert.
Vortrag von Prof. Dr. Martin Burgi
"Gibt es ein Öffentliches Recht des Unternehmens?"
24. Juni 2021, 17 Uhr
Kepler Salon, Linz
Das Unternehmensrecht betrifft nicht die Tätigkeit, sondern Organisation und Führung des Unternehmens. Üblicherweise wird es im Hinblick auf privatwirtschaftliche Unternehmen ganz aus der Perspektive des Gesellschaftsrechts betrachtet. In signifikant wachsender Zahl gibt es aber verwaltungsrechtliche Vorgaben, die im Zuge der Orientierung an Nachhaltigkeit (Environmental and Social Governance) forciert werden dürften. Unterbelichtet ist seit jeher der verfassungsrechtliche Schutz, den das Unternehmen als solches (wiederum nicht in seiner Tätigkeit) genießt. Gibt es also ein Öffentliches Unternehmensrecht auch jenseits der öffentlichen Unternehmen?