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Studie zur Fieberlast bei Schlaganfall

Projekt will Aussichten für Schlaganfall-Patient*innen verbessern.

Raimund Helbok; Credit: JKU
Raimund Helbok; Credit: JKU

Ein Schlaganfall ist eine der häufigsten Ursachen für körperliche Behinderungen in Europa. Dabei unterscheidet man zwischen ischämischen Schlaganfall, der durch eine Verstopfung des Blutgefäßes im Gehirn ausgelöst wird, und den blutigen Schlaganfall (der sogenannten Hirnblutung). Patient*innen mit einem Schlaganfall entwickeln häufig Fieber, was wiederum mit einem schlechten Verlauf assoziiert ist. 

Ziel: Fieberlast reduzieren
Ein internationales Forschungsteam unter der Leitung von Prof. David Greer (USA) und Prof. Dr. Raimund Helbok (Lehrstuhl für Neurologie an der Medizinischen Fakultät der JKU) hat nun untersucht, ob die Prävention von Fieber bei Patient*innen mit akutem Schlaganfall die Fieberlast reduzieren und damit auch das klinische Outcome verbessern kann.

Das Team behandelte in einer randomisierten, kontrollierten Studie 677 Patient*innen an 43 internationalen Zentren. Untersucht wurde konkret, ob ein Gerät, das die Temperatur von Patient*innen auf der Intensivstation regelt, die Fieberlast senken und das Outcome der Patient*innen verbessern kann. Dazu wurde ein automatisiertes geschlossenes System verwendet, das wasserdurchströmte Pads nutzt, um das Fieber zu senken.

Weniger Fieber als Kontrollgruppe
Die Forscher fanden heraus, dass die so präventiv gegen Fieber behandelten Schlaganfallpatient*innen im Durchschnitt halb so oft Fieber hatten als Patient*innen der Kontrollgruppe mit konventioneller fiebersenkender Therapie. Allerdings verbesserte diese Behandlung die funktionellen oder kognitiven Ergebnisse nach drei Monaten nicht wesentlich.

„Die INTREPID-Studie (Impact of Fever Prevention in Brain Injured Patients) ist weltweit die größte randomisierte klinische Studie zur Temperaturmodulation bei kritisch kranken zerebrovaskulären Patient*innen. Diese Studie hat gezeigt, dass die Fieberprävention auf der Intensivstation mithilfe eines Temperaturkontrollgeräts sowohl machbar als auch wirksam ist. Wir konzentrieren uns jetzt auf die Untersuchung, ob die Fieberprävention bei Patient*innen, die eine hohe Wahrscheinlichkeit haben, Fieber zu entwickeln, die Genesung und Lebensqualität verbessern“, erklärt Univ.-Prof. Dr. Raimund Helbok.

 

zum Paper: https://jamanetwork.com/journals/jama/article-abstract/2824088, öffnet eine externe URL in einem neuen Fenster