Mag. Alexander Freischlager ist Vizerektor für Campusentwicklung, Digitalisierung und Nachhaltigkeit. Im Interview erklärt er seine Pläne.
Sie kennen die JKU in- und auswendig, hatten den ÖH-Vorsitz inne, waren Assistent im Büro des ehemaligen Rektors Richard Hagelauer und die letzten Jahre als Operation Manager für die Infrastruktur am Campus zuständig. Jetzt sind Sie Vizerektor für Campusentwicklung, Digitalisierung und Nachhaltigkeit. Was verändert sich?
Alexander Freischlager: Es ändert sich Vieles – als Operation Manager war ich nur für einen Teil der Campusentwicklung zuständig. Jetzt, als Vizerektor, ist die Aufgabe umfassender und es geht nicht nur um die praktische Umsetzung, sondern auch um die strategische Planung. Das bedeutet mehr Gestaltungsspielraum und neue, spannende Aufgaben, aber natürlich auch mehr Verantwortung. Aber es ändert sich nicht alles – mein Büro und meine tollen Assistent*innen bleiben gleich.
Viele Neubauten, hoher Energiebedarf: Wie nachhaltig kann eine Universität wie die JKU überhaupt sein?
Alexander Freischlager: Ganz kurz? Sehr. Ich behaupte: Ja, die JKU kann und wird eine nachhaltige Universität werden. Das ist unser großes Ziel bis 2030. Eine entsprechende Roadmap erarbeiten wir gerade und planen schon Projekte in diese Richtung. Aber nicht auf alles hat das Rektorat tatsächlich Einfluss. Wir können im Energie-Bereich viel erreichen, aber zum Beispiel bei der Mobilität sind wir alle gefordert – Mitarbeiter*innen und Studierende. Klimaneutralität bis 2030 ist ein ehrgeiziges Ziel, das nur gemeinsam erreicht werden kann.
Wie wichtig ist Ihnen dieses Thema persönlich?
Alexander Freischlager: Extrem wichtig. Die Energiewende dauert mir ganz generell zu lang, ich will da keine plakativen Ansagen von Politik oder Wirtschaft hören, sondern Taten sehen. An der JKU haben wir viel vor: Photovoltaik auf den Dächern soll uns entlasten und wir wollen nur noch umweltzertifizierten Strom beziehen. Im wichtigen Bereich Fernwärme reden wir derzeit mit der Linz AG. Und wir wollen die Gebäude thermisch sanieren. Wir starten mit dem Juridicum.
Und privat?
Alexander Freischlager: Versuche ich auch bewusst und nachhaltig zu handeln. Ich kaufe regionale Produkte und nutze die Öffis. Man muss realistisch sein, immer geht’s nicht. Aber ich bemühe mich sehr, meinen Beitrag zu leisten.
Sie sind für die Infrastruktur zuständig. Was läuft gut und wo gibt es Verbesserungspotenzial?
Alexander Freischlager: Worauf ich wirklich stolz bin, ist die Campusentwicklung der letzten Jahre. Damit meine ich nicht nur den JKU Campus, sondern auch den MED Campus. Dass wir das geschafft haben, trotz Widerstände und nicht allzu hoher finanzieller Mittel, darauf dürfen wir alle stolz sein. Das wäre ohne unsere Mitarbeiter*innen nicht gegangen, die da Tolles geleistet haben. Es war sicher eine sehr fordernde Zeit.
Aber wir dürfen da nicht stillstehen, keinen einzigen Tag. Die JKU muss sich immer weiterentwickeln, und es stehen ja viele Entscheidungen an. Von Bauprojekten über die Sanierungen bis zu unserem Umgang mit der IDSA. Langweilig wird es nicht.
Wie muss die JKU am Ende Ihrer Funktionsperiode aussehen, damit Sie sagen: Ja, das hat sich gelohnt!
Alexander Freischlager: Ich will zurückblicken und sagen: ja, die JKU ist auf einem guten Weg zur Klimaneutralität. Und ich will, dass wir Digitalisierung clever einsetzen. Also nicht Prozesse digitalisieren, nur damit sie digital sind. Sondern sinnvoll da, wo Digitalisierung die Verwaltung tatsächlich vereinfacht und die Lehrenden dabei unterstützt, unseren Studierenden wirklich die bestmögliche Ausbildung zu ermöglichen. Das möchte ich erreichen.
Egal ob ein Lieblingsort, der beste Kaffee, die schönste Aussicht oder was auch immer - was ist Ihr JKU Geheimtipp?
Alexander Freischlager: Es gibt Orte an der JKU, an denen ich wirklich sehr gerne bin. Das Somnium zum Beispiel. Ich mag es, an hochgelegenen Orten zu sein, und es bietet einen wunderschönen Überblick über den Campus und Linz. Aber auch den Park beim Schloss mag ich und bin oft dort, wenn ich länger telefonieren muss. Die alten Bäume sind schön und haben sogar in der größten Hitze Schatten geboten. Ich finde, dass die JKU wirklich viel Raum bietet, in dem man sich gerne aufhalten kann.