Bei der Auftaktveranstaltung im Parlament zur diesjährigen Zero Project Conference wurde das Curriculum des JKU Humanmedizinstudiums ausgezeichnet.
Abgeordnete aller Parlamentsparteien wollen Umsetzung von Projekten in Bildung und IT unterstützen. Das Zero Project macht zukunftsweisende Initiativen für gelebte Inklusion sichtbar. Bei der Auftaktveranstaltung im Parlament zur diesjährigen Zero Project Conference präsentierten Nationalratsabgeordnete gemeinsam mit den Innovator*innen Lösungen und innovative Technologien für inklusive Bildung und IT. Die Essl Foundation unterstützt mit dem Zero Project seit mehr als zehn Jahren die Umsetzung der Ziele der UN-Behindertenrechtskonvention und setzt dafür jedes Jahr ein weltweites Research- und Kommunikationsprogramm um. Ausgewählte innovative Lösungen werden im Rahmen der Zero Project Conference in der Wiener UNO-City ausgezeichnet. Abgeordnete aller im Parlament vertretenen Parteien haben je ein Projekt ausgesucht und sich bereit erklärt, für dessen Umsetzung in Österreich einen Beitrag zu leisten.
Inklusives Ausbildungsprogramm für Medizin-Studierende
Eines der ausgewählten Projekt zielt auf ein verbessertes Zusammenwirken von Ärzt*innen und Menschen mit Behinderung ab. An der Johannes Kepler Universität (JKU) in Linz wurde ein Lehrplan für Entwicklungsmedizin erstellt, um künftige Ärzt*innen für die Bedürfnisse und Rechte von Menschen mit Behinderungen auszubilden. Module wie „Entwicklungsmedizin“ und „Bestimmung von Entwicklungsprofilen“ vermitteln das nötige Wissen, um Menschen mit Behinderungen angemessen medizinisch zu unterstützen. Von 2014 bis 2022 wurden alle 600 Studierende der Medizinischen Fakultät der JKU in diesem neuen Lehrplan unterrichtet. Die Parlamentsabgeordneten möchten sich dafür einsetzen, dass auch zu weiteren Medizinunis Brücken gebaut und die Türen für dieses Projekt geöffnet werden.
Univ.-Prof. Johannes Fellinger, der das Klinische Forschungsinstitut für Entwicklungsmedizin der JKU leitet betonte, dass die Betroffenen die eigentlichen Expert*innen seien. Daher sei es wichtig, Medizin-Studierenden immer wieder zu vermitteln, dass der Wunsch der Patientin oder des Patienten im Mittelpunkt stehe und man als Mediziner*in nicht glauben solle, schon zu wissen, was die jeweilige Person brauche. Dazu gehöre die Haltung, sich als Mediziner*in „barrierefrei“ für Patient*innen mit Behinderung zur Verfügung zu stellen.