Institutsmitarbeiter:innen haben auf der 20. International ESPAnet Conference, öffnet eine externe URL in einem neuen Fenster sowie der 5. Forschungskonferenz Sozialpolitik, öffnet eine externe URL in einem neuen Fenster von ESPAnet Austria, die in diesem Jahr zusammen abgehalten wurden, mehrere Forschungsergebnisse vorgestellt.
Spielt das Alter von Politiker:innen eine Rolle für Sozialausgaben? Dieser Frage ging der Vortrag von Tobias Wiß, öffnet in einem neuen Fenster, basierend auf gemeinsamer Arbeit mit Carmen Walenta-Bergmann, öffnet in einem neuen Fenster und Felix Wohlgemuth, öffnet eine externe URL in einem neuen Fenster, nach. Analysen für 23 OECD-Länder im Zeitraum 1980-2017 kommen zu dem Ergebnis, dass mit ansteigendem Alter von Politiker:innen die Ausgaben für Familienpolitik und Bildung, wovon vor allem jüngere Menschen profitieren, reduziert werden. Dagegen erhöhen sich die Ausgaben für Familienpolitik und Bildung, aber auch für Pensionen, wenn der Anteil von Politiker:innen unter 45 Jahren in der Regierung ansteigt.
In einem zweiten Vortrag präsentierte Tobias Wiß eine gemeinsame Studie mit Carmen Walenta-Bergmann zum Ausmaß von social investment und social consumption Ausgaben für alle Bundesländer Österreichs zwischen 1990 und 2020. Während sich eine höhere Regierungsbeteiligung der SPÖ in den Bundesländern positiv auf social investment Ausgaben auswirkt (z.B. Kinderbetreuung und Jugendwohlfahrt), und damit v.a. die höher gebildete neue Mittelschicht adressiert wird, reduziert eine höhere Regierungsbeteiligung der FPÖ social consumption Ausgaben (z.B. Wohnbauförderung), aber auch Geld für die Kinderbetreuung. Die Regierungsbeteiligung der ÖVP dagegen wirkt sich positiv auf die Wohnbauförderung, aber negativ auf social investment Ausgaben aus.
Auf der 5. Forschungskonferenz Sozialpolitik des ESPAnet Austria Netzwerks und als Poster auf der 20. International ESPAnet Conference, öffnet eine externe URL in einem neuen Fenster präsentierten Melanie Schaur, öffnet in einem neuen Fenster und Angela Wegscheider, öffnet in einem neuen Fenster ihre Forschungsergebnisse zu Deinstitutionalisierung und Wohnangebote für Menschen mit Behinderungen in Österreich. Der subnationale Vergleich zeigte, dass verschiedene Arten von stationären, teil-stationären, mobilen und assistierenden Dienstleistungen in den Bundesländern entwickelt wurden. Die Vielfalt der Dienstleistungstypen unterscheidet sich zwar innerhalb Österreichs, aber Strategien, die eine Heimunterbringung begünstigen, finden sich in allen Bundesländern. Es sind vor allem die normativen Richtlinien, die finanziellen Beschränkungen und eine maximale Anzahl von Dienststunden für assistierende und mobile Dienste, die den Prozess der Deinstitutionalisierung hemmen.