Diagnostik mittels Lasertechnik kann Patient*innen rasche Hilfe bringen.
Univ.-Prof. Dr. Bolz, der an der Johannes Kepler Universität Linz eine Professur für Augenheilkunde hat, gibt einen Einblick zum neuen Verfahren, das eine Diagnostik von Hornhautentzündungen umgehend ermöglicht. Entzündungen der Hornhaut können zu einer bleibenden Sehverschlechterung führen und sind weltweit die fünfthäufigste Ursache für Erblindungen. Da es eine Vielzahl an Keimen gibt, die eine Entzündung am Auge hervorrufen können, ist es wichtig, den verursachenden Krankheitserreger genau zu identifizieren.
Es soll ein neues Verfahren geben, das die Ursache von Hornhautentzündungen mit einem Laserverfahren nun umgehend bestimmen kann. Wie genau funktioniert dieses Verfahren?
Univ.-Prof. Dr. Matthias Bolz: Es handelt sich dabei um einen Laserscan mit einer Methode namens „Optische Kohärenztomographie“. Dieses Verfahren gibt es seit ca. 20 Jahren, neu ist der Einsatz in der Diagnostik von Hornhautentzündungen. Das Verfahren ist sehr genau, die Studienergebnisse unserer Abteilung, vor allem von Doz. Dr. Nino Hirnschall, erlauben einen sehr schnellen Rückschluss auf den bestimmten Erreger einer Erkrankung.
Warum ist es wichtig, dass man das Auge sofort mit einem Lasergerät untersucht?
Univ.- Prof. Dr. Matthias Bolz: Bisher mussten dafür Abstriche der Hornhaut gemacht werden, die dann im Laufe von mehreren Tagen im Labor bearbeitet und analysiert wurden. Bis zum Laborergebnis war man mit jeglicher Therapie im Blindflug, jetzt hat man sofort Anhaltspunkte, welche Therapie am besten greifen wird. Schwere Hornhautentzündungen führen in den meisten Fällen zu einer bleibenden Vernarbung und zu einer Sehverschlechterung oder sogar Erblindung.