Am 29. September wird der „Weltherztag“ begangen.
Das Institut für Allgemeinmedizin der Johannes Kepler Universität Linz hat in Kooperation mit dem Österreichischen Herzverband die Studie “Darstellung und Evaluierung des Selbsthilfe-Programms des Österreichischen Herzverbands“ durchgeführt.
Herzerkrankungen und Schlaganfälle sind weltweit die Todesursache Nummer 1. Über 17 Millionen Menschen sterben jährlich an diesen Erkrankungen. In Österreich machen diese Erkrankungen 48 % aller Todesfälle aus.
Etwa 80 % dieser Todesfälle könnten durch eine gesunde Lebensweise vermieden werden. Neben den drei Grundregeln – kein Tabak, regelmäßige Bewegung und Sport sowie gesunde Ernährung, die reich an Omega-3-Fettsäuren ist – ist Awareness ein wichtiger Faktor in der Vorsorge.
„Chronische, nicht übertragbare Krankheiten wie arterielle Hypertonie oder Diabetes nehmen zu“, sagt Univ.-Prof.in Dr.in Erika Zelko, Leiterin des Instituts für Allgemeinmedizin an der Medizinischen Fakultät der JKU. „Die Anzahl der Herz-Kreislauf-Erkrankungen ist sehr hoch. Laut Daten von 2011 lag bei rund 19 % aller stationär aufgenommenen Patient*innen eine Herz-Kreislauferkrankung vor, wobei Männer 1,3-mal häufiger betroffen waren.“
„Selbsthilfe ist heute ein unverzichtbarer Bestandteil der Gesundheitsversorgung der Bevölkerung, da sie zum Erhalt der Benefits der Spitzenmedizin einen nachhaltigen Beitrag leistet“, sagt Dr. Wolfgang Zillig, Obmann OÖ, Österreichischer Herzverband, über die gemeinsame Studie „Darstellung und Evaluierung des Selbsthilfe-Programms des Österreichischen Herzverbands“.
Zwischen Juni 2023 und September 2023 haben 352 Personen mit Herz-Kreislauf-Erkrankung einen Online-Fragebogen ausgefüllt. Die Studienteilnehmer*innen wurden unter anderem gebeten, ihr eigenes Wissen bzgl. Herz-Kreislauf-Erkrankungen auf einer Skala von 0 bis 10 einzuschätzen. Ein Mann-Whitney-U-Test (ein statistischer Test zum Vergleich von zwei Stichproben) wurde berechnet um zu überprüfen, ob sich die subjektive Einschätzung bzgl. Wissen über Herz-Kreislauf-Erkrankungen nach Mitgliedschaft im Herzverband unterschied. Es gab einen signifikanten Unterschied zwischen Herzverbandmitgliedern und Nicht-Mitgliedern.
Österreichischer Herzverbandes wichtig für die Förderung der Gesundheitskompetenz
Mögliche Gründe für den Unterschied in der subjektiven Einschätzung des Wissens könnten auf Faktoren wie Selbstwirksamkeitserwartung oder Motivation zurückzuführen sein. Studien haben gezeigt, dass Mitglieder von Selbsthilfegruppen oder Interessensverbänden oft ein gesteigertes Vertrauen in ihr eigenes Wissen und ihre Fähigkeiten haben, da sie sich intensiv mit dem Thema auseinandersetzen und dabei von einer Gemeinschaft unterstützt werden. Darüber hinaus könnte die Mitgliedschaft im Österreichischen Herzverband zu einem größeren Bewusstsein für Herz-Kreislauf-Erkrankungen und deren Prävention führen. Durch regelmäßige Informationsveranstaltungen, Schulungen und den Austausch mit anderen Mitgliedern können Herzverbandmitglieder ihr Wissen kontinuierlich erweitern und ihre wahrgenommene Gesundheitskompetenz stärken. Diese Ergebnisse unterstreichen die Bedeutung des Österreichischen Herzverbands bei der Förderung der Gesundheitskompetenz und des Bewusstseins für Herz-Kreislauf-Erkrankungen.