(3.5.2015) Welche Gründe auch immer Studierende haben mögen, sich für einen bestimmten Studienort im Ausland zu entscheiden, für Alexander Exl gab es nur ein Motto: „Möglichst weit weg und in eine völlig andere Kultur!“. Was wäre da näherliegend gewesen als Taipeh, die Hauptstadt von Taiwan? Mit 2 Studienfreunden packte er im Winter 2013 die Koffer, um schließlich in Taipeh ganz schön ins Schwitzen zu kommen.
Alexander Exl und Richard Remplbauer waren am Ende des Bachelor-Studiums Mechatronik, als sie ihr Auslandssemester starteten. Ein guter Zeitpunkt, wie beide meinen, weil der Umstieg danach in das heimische Curriculum relativ leicht vonstatten ging und das Masterstudium nahtlos angehängt werden konnte.
Sie besuchten Lehrveranstaltungen in englischer Sprache und hatten davor Bedenken, wie sie damit zurecht kommen würden. „Die Lehrenden haben das aber langsam erklärt und wir sind eigentlich überraschend gut mitgekommen“, sagt Remplbauer. Gemeinsam mit asiatischen StudentInnen und Studierenden aus Frankreich, den Niederlanden, Deutschland, Italien, Estland und Finnland absolvierten sie eine Pflicht-Lehrveranstaltung und mehrere Lehrveranstaltungen, die ihnen an der JKU als Wahlfächer angerechnet werden. „Das Verhältnis zwischen Lehrenden und Studierenden ist in Taipeh ganz anders als bei uns“, sagt Exl. „Es sind weniger Studierende in den Lehrveranstaltungen, man kennt sich gegenseitig und der Umgang ist sehr freundlich.“
Überhaupt seien die Taiwaner sehr freundlich und hilfsbereit, auch wenn es sprachliche Barrieren gibt, weil viele des Englischen nicht mächtig sind. „Die Uni hat uns hier aber sehr gut unterstützt“, sagt Exl.
Untergebracht waren die österreichischen Studenten in einer Wohnung in einem Gebäudekomplex, der außerhalb des Campus von der Universität angemietet ist. „Die Studentenheime am Campus sind schon eher unter unserem Standard“, sagt Remplbauer, „mit Stockbetten in Sechs-Bettzimmern und Dusche für alle am Gang.“ Die Wohnung der Österreicher war aber neu renoviert und bestens in Schuss, auch die Ausstattung der Universität – mit Computern und in den Labors – entspricht durchaus unseren Standards.
Als wichtigste Erfahrung aus dem Auslandssemester bezeichnet Exl die Notwendigkeit, sich in neue Strukturen einzuleben und sich zum Beispiel mit dem Essen umzustellen. In Taiwan ist es üblich, sich in den Straßenküchen zu verköstigen und auf den großen Märkten zu versorgen. Am meisten überrascht war er „vom vielen Regen. Ich hatte schon davor gelesen, dass es in Taiwan viel regnet, aber dass es doch fast jeden Tag regnet und an manchen Tagen ohne Unterbrechung, damit hatte ich nicht gerechnet. Dazu kommt im Sommer die extreme Hitze, ohne Klimaanlage geht da gar nichts mehr.“
Beide Studenten möchten die Erfahrungen jedenfalls nicht missen, ein Auslandssemester – wo auch immer – sei auf jeden Fall sehr wertvoll und unbedingt zu empfehlen.