Nach zwei erfolgreichen Schuljahren geht das Projekt nun in die letzte Runde: Im Wintersemester arbeiten die 14 Partnerklassen in einem intensiven Endspurt. In diesem Zeitraum von neun Wochen werden Künstler:innen den Unterricht zu einem zuvor festgelegten Thema aus den MINT-Lehrplaninhalten mit den Schüler:innen gestalten.
Die Workshops werden von Profis aus den Bereichen Theater, Improvisation, Chorisches Theater, Körpertheater, Tanz, Performance, Musik und Radio geleitet. Durch die Vielfalt der Kunstformen soll ein möglichst umfassender Einblick in die Wirkung der Kunstintegration im Unterricht gewonnen werden.
Insgesamt nahmen 680 Schüler:innen am Projekt teil, etwa die Hälfte davon an den Workshops. Erste Forschungsergebnisse zeigen das bemerkenswerte Potenzial der Kunstintegration: Ein statistisch signifikanter Zuwachs an Selbstwirksamkeit konnte festgestellt werden. Zudem stieg das Interesse der Projektgruppe an den MINT-Fächern während der Workshopphase stärker als in der Kontrollgruppe.
Qualitative Interviews mit Lehrpersonen bestätigen die quantitativen Ergebnisse der Schüler:innenbefragung. Potenziale, die sich aus der Forschung ableiten lassen, umfassen nicht-kognitive Entwicklungen wie eine gesteigerte Motivation und die Erfüllung grundlegender Bedürfnisse. Die am Projekt beteiligten Lehrpersonen berichteten von einer hohen Motivation und großem Engagement der Schüler:innen. Besonders bei der Arbeit an selbst gesteckten Zielen war die Mitarbeit herausragend.
Durch das forschende Arbeiten mit künstlerischen Mitteln haben die Schüler:innen mehr Selbstbewusstsein und Selbstvertrauen entwickelt. Sie trauen sich nun eher, vor der Klasse aufzutreten und ihre Meinungen zu äußern. Damit fügen sich die Ergebnisse des Sparkling Science Projekts nahtlos in die bestehende Literatur zu den Potenzialen der Kunstintegration im Unterricht ein.
Besonders erfreulich ist, dass auch in den begleitenden Lehrveranstaltungen künftig Lehrende nicht nur Einblicke in diese didaktische Methode erhalten, sondern das Interesse an einer Vertiefung bei vielen Studierenden geweckt und Begeisterung ausgelöst werden kann.
Auch international wächst das Interesse an dem Projekt und dessen Wirkungspotenzial. Die Forschungsergebnisse wurden bereits bei der hoch angesehenen GEBF-Tagung (Gesellschaft für Empirische Bildungsforschung) in Potsdam und bei der European Citizen Science Konferenz in Wien präsentiert. Bei der Online-Podiumsdiskussion „Das Unsichtbare sichtbar machen“ des OeAD Anfang Juni sprach N Dirisamer über die Erfahrungen mit künstlerischer Wissenschaftsvermittlung. In naher Zukunft wird das Projekt „Zirkus des Wissens“ am OIS ZAM Forum in Salzburg vorgestellt. Zudem wurden wir als Vortragende zu einer Tagung in Südtirol (Meran, 20./21. September) eingeladen. Ende Februar setzen wir an der JKU mit einem eigenen Symposium ein Zeichen für Austausch und Wissenstransfer.
Es bleibt eine spannende Reise für alle Beteiligten des Projekts, und wir freuen uns auf das dritte Jahr!